Brush Lettering Guide
Was ist Brush Lettering?
Brush Lettering ist der Trend des Jahres. Die DIY-Szene ist geradezu überflutet von schön geschriebenen Sprüchen. Im Gegensatz zum Handlettering, wo mit Finelinern geschrieben wird, werden beim Brush Lettering Wörter und Sprüche mit Pinseln ausgearbeitet. Daraus ergibt sich eine Vielzahl neuer Möglichkeiten. Da mit Aquarellfarbe, die beliebig gemischt werden kann, gearbeitet wird, entsteht eine unendlich große Farbpalette. Diese kann ganz nach individuellen Bedürfnissen und Vorstellungen bei jedem Lettering angepasst werden. Egal ob präzise, verspielt oder ausdrucksstark – auch in der Größe und Dicke der Buchstaben sind keine Grenzen gesetzt. So können schnell individuelle kleine Kunstwerke entstehen. Videos von geschwungenen Buchstaben, die mühelos im rasanten Tempo gezogen werden, lassen den Anschein entstehen – das ist kinderleicht! Wer schon einmal selber versucht hat, mit Pinsel oder Brush Pen seinen ersten Spruch zu lettern, wird schnell feststellen, dass der Schein trügt. Krumme Linien und Farbkleckse entmutigen und lassen einen frustriert das Blatt in die Ecke schmeißen.
Wie du es dennoch schaffst, einzigartige Karten, Einladungen oder Namensschilder kreieren, möchten wir dir hier zeigen. Mit nur ein wenig Übung kannst auch du schon bald individuelle Sprüche lettern.
Was brauche ich für das Brush Lettering?
Damit dein Lettering gelingen kann, solltest du zunächst auf geeignete Materialien achten. Bereits die Wahl des Papieres ist entscheidend. Besonders für Anfänger ist es wichtig, glattes Papier zu verwenden. Dann kann dein Pinsel geschmeidig über das Papier gleiten. Beim Lettern mit Aquarellfarbe solltest du ein dickeres Papier verwenden. Ist dein Papier zu dünn, wird es sich wellen und die Farbe sammelt sich in den Tälern zu unschönen Pfützen. Von dünnem Kopierpapier solltest du also lieber die Finger lassen und auf dickeres Zeichenpapier ab 120 g/m² zurückgreifen.
Damit dein Spruch gerade wird, solltest du mit Bleistift und Geodreieck Hilfslinien vorzeichnen. Sobald die Farbe getrocknet ist, kannst du sie wegradieren. Alternativ kannst du auch gepunktetes Papier verwenden. Das ist dezenter als kariertes Papier und mit ein bisschen Abstand ist das Muster kaum noch zu erkennen.
Um Brush Lettering auszuprobieren, benötigst du keinen großen Aquarell-Kasten. Bereits mit den drei Grundfarben Blau, Gelb und Magenta, lassen sich die meisten Farben selber mischen. Später kannst du diese Farben mit deinen Lieblingsfarben ergänzen.
Die Wahl des richtigen Pinsels ist für das Brush Lettering sehr wichtig. Der Pinsel muss eine runde, spitz zulaufende Spitze mit hoher Spannkraft haben. Kleine bis mittlere Größen eignen sich besonders gut zum Lettern. Je größer der Pinsel desto mehr Variation in der Dicke der Striche erlaubt er. Außerdem können sie mehr Farbe speichern, sodass du seltener Farbe aufnehmen musst. Kleinere Pinsel geben dir mehr Kontrolle über die Linien. Sehr feine Details lassen sich damit schon mit wenig Übung malen. Die perfekte Größe ist also sehr von den individuellen Fähigkeiten und Vorlieben abhängig. Mit einem Pinsel zwischen 4 und 6 bist du auf jeden Fall auf der richtigen Seite. Es lohnt sich aber auch mit verschiedenen Größen zu experimentieren.

Übungen
und
Linienraster
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Übungen für kleine Pinsel
Übungen für große Pinsel
Linienraster klein
Linienraster klein kursiv
Linienraster groß
Linienraster groß kursiv
Der richtige Pinsel für das Brush Lettering
Der KUM Memory Point ist durch seine einzigartigen Eigenschaften besonders gut für das Brush Lettering geeignet. Der Kontrast von dicken und dünnen Linien verleiht den Wörtern beim Brushlettering das gewisse Etwas. Je nachdem, mit wie viel Druck gearbeitet wird, können mit dem Memory Point verschiedene Effekte erzielt werden. Die perfekt geformte Spitze eignet sich hervorragend, um kleinste Details und Striche zu zeichnen. Streicht man nur leicht mit der Spitze über das Papier, werden feinste Linien erzeugt. Wird mehr Druck auf den Pinsel ausgeübt, so fächert sich dieser auf. Mit der nun verbreiteten Pinselspitze, können auch dickere Striche gezogen werden. Wird der Druck wieder verringert, so kehrt die Spitze wieder in ihre ursprüngliche Form zurück und dünne Linien können entstehen. Dadurch kann in einem Pinselstrich die Breite der Linie beliebig variiert werden. Die hohe Spannkraft und Formbeständigkeit des Pinsels sorgen zudem, dass alle Härchen sich zu einer Spitze formen. Dadurch gibt es keine abstehenden Härchen, die ungewollte Striche oder Flecken verursachen. Der Memory Point ermöglicht so höchste Kontrolle beim Malen. Auch die hohe Speicherkapazität ist beim Lettern von Vorteil. So könne auch lange Linien in einem Zug kreiert werden, ohne dass neue Farbe aufgenommen werden muss. Das macht den ganzen Lettering-Prozess flüssiger und schneller.


©Lena Schmuck instagram.com/loosegemalt
Wie fängt man an?
Bevor du wild drauf los letterst, solltest du zunächst einige grundlegende Regeln und Techniken beherrschen. Grundsätzlich gibt es beim Brushlettering kein Richtig oder Falsch. Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Damit deine ersten Kreationen leichter gelingen, gibt es dennoch ein paar Regeln, die du beachten solltest.
Die Variation von dünnen und dicken Strichen macht Brush Lettering so faszinierend. Dieser Wechsel ist nicht willkürlich, sondern folgt einem klaren Muster. Wenn du deine Hand nach oben führst, erzeugt du sogenannte Aufstriche. Umgekehrt entstehen, wenn du deine Hand nach unten führst, Abstriche. Die Kunst beim Brush Lettering ist es, die Aufstriche so filigran wie möglich zu gestalten. Die Abstriche hingegen sollten sehr dick werden.
Doch wie wird dieser Effekt erzeugt? Im Gegensatz zum Handlettering, wo mit einem dünnen Stift dicke Linien nachgezeichnet werden, kann beim Brush Lettering der Wechsel von dick zu dünn, mit einem Pinselstrich erzeugt werden. Indem unterschiedlich viel Druck auf den Pinsel gegeben wird, entstehen verschiedenste Breiten. Lässt man den Pinsel fast über das Blatt schweben, werden filigranste Linien erzeugt. Drückt man ihn stärker gegen das Papier, entstehen kräftige Striche.
Deine ersten Brush Lettering Übungen
Vor deinem ersten richtigen Lettering gibt es einige Übungen, die dich optimal vorbereiten. Diese sind keines Weges nur für Anfänger geeignet. Auch zum Aufwärmen vor einer Lettering Session oder nach einer längeren Pause sind sie bestens geeignet.
Auf- und Abstriche
Bei der ersten Übung geht es darum, ein Gefühl für den Pinsel zu bekommen. Die schönsten Brush Lettering Ergebnisse bekommst du, wenn deine Auf- bzw. Abstiche einheitlich sind. Dafür kannst du zu Beginn dünne und dicke Linien separat üben. Je nachdem, wie viel Druck du ausübst, werden deine Striche unterschiedlich breit. Nehm dir für die Übung so viel Zeit, wie du brauchst! Nach ein paar Zeilen sollten deine Linien immer gleichmäßiger werden. Wenn du mit deinem Ergebnis zufrieden bist, kannst du mit der nächsten Übung weitermachen.
Wendebögen
Die Buchstaben beim Handlettering setzen sich aus Auf- und Abschwüngen zusammen. Dafür kombinieren wir die davor geübten dünnen und dicken Striche in einer geschwungenen Linie. Diese Halbkreise weden Wendebögen genannt und ähneln „u“s und „n“s.
Die ersten Worte lettern
Wenn du die da vorigen Übungen erfolgreich gemeistert hat, kannst du dich an dein erstes Wort wagen. Besonders einfach sind Wörter, die viele „m“ „n“ und „u“s besitzen. Versuch es am Anfang am Besten mit „minimum“, „neu“ oder „aluminium“.

Und wie geht es weiter?
Bist du mit deiner Schrift zufrieden, kannst du dich endlich an dein erstes richtiges Brushlettering Design wagen. Schnapp dir deinen Lieblingspinsel und letter los! Vielleicht hast du ja schon ein Design im Kopf, dass nur darauf wartet in die Tat umgesetzt zu werden. Oder lass dich auf Instagram, Pinterest und co inspirieren, dann kommen die Ideen von ganz alleine.
Brush Lettering für Fortgeschrittene:
Gelingen dir deine ersten Letterings, doch nur schön Schreiben wird dir langsam zu langweilig und du brauchst ein paar Tipps, wie du deine Letterings aufpeppen kannst? Dann ist unser Brush Lettering Guide für Fortgeschrittene genau das richtige für dich!
Wenn du dich noch nicht sicher mit deiner Schrift selbst fühlst, schau doch erst einmal bei unserem Brush Lettering Guide vorbei. Da zeigen wir dir die Basics und führen dich Schritt für Schritt hin zu deinem ersten Lettering. Wenn du bereits ein wenig Brush Lettering Erfahrung hast, dann schnapp dir Pinsel und Farbe und lass uns loslegen, denn wir zeigen dir, wie du deinem Lettering mit Schatten, Bannern und co das gewisse Etwas geben kannst.

Schatten als 3D-Effekt
Wenn du das Gefühl hast, dein Lettering schaut flach und eindimensional aus, dann probiere doch mal, einen Schatten zu integrieren. Der hilft dabei, dein Lettering dreidimensionaler wirken zu lassen.
Für den Effekt musst du zunächst deinen Spruch in einem hellen Grau lettern. Dann suchst du dir eine knallige Farbe aus und letterst ihn nochmal. Dieses Mal allerdings nicht genau auf der gleichen Stelle, sondern leicht versetzt. Am natürlichsten schaut der Schatten aus, wenn deine zweite Farbe etwas höher als der Schatten platziert ist. Ob dein Schatten etwas weiter links, oder rechts liegt, kannst du selber entscheiden. Probiere es doch einfach aus, dabei wirst du schnell merken, wo du deinen Schatten am schönsten findest.
Sorge für mehr Abwechslung
Eine weitere einfache Möglichkeit, für mehr Variation in deiner Schrift zu sorgen, ist an der Schriftart rumzuspielen. Indem man die Wörter eines Spruches in unterschiedlicher Größe schreibt, lassen sich einzelne Teile gezielt hervorheben. Am einfachsten funktioniert das, wenn du verschieden dicke Pinsel verwendest. Für Wörter, die du besonders dick schreiben möchtest, bieten sich Pinsel mit einer Größe zwischen 5 und 8 an und für sehr dünne 0er oder 1er Pinsel.
Ein weiterer Trick ist, das Lettering kursiv zu schreiben. Dabei ist es wichtig, dass deine Buchstaben alle gleich weit geneigt sind. Damit deine Neigung gleichmäßiger wird, kannst du die Übungen aus unserem Brush Lettering Guide abändern und zunächst nur die Auf- und Abstriche und später Bögen kursiv üben, bis sie einheitlich werden. Wenn du dein Papier nicht gerade vor dich hinlegst, sondern leicht nach links drehst, klappt es noch besser.


Banner und Banderolen
Ein ganz besonderer Eyecatcher sind Banner. Damit lassen sich einzelne Wörter oder ganze Sprüche umrahmen, wodurch diese spielerisch hervorgehoben werden. Wenn man das Malen eines Banners in mehrere Schritte unterteilt, sind sie auch gar nicht so schwierig selber zu zeichnen.
- Banner setzten sich im Grunde aus mehreren S-förmigen Linien zusammen. Als erstes zeichnet man den Kasten, in dem das Lettering stehen soll. Dafür zeichnet man zwei parallele S-Linien, die dann mit leicht gebogenen Linien verbunden werden.
- An die zwei Enden des Kastens setzt man dann jeweils ein weiteres S an, das in die entgegengesetzte Richtung zeigt. Diese werden dann mit dem Kasten verbunden.
- An die neue Fläche setzt man dann wieder zwei S-Linien an, die wieder in die entgegengesetzte Richtung gehen. Dann malt man dazu parallele Linien, die mit einer Zick-Zack-Linie geschlossen werden.
- Fehl nur noch der Schatten in der im 2. Schritt erzeugten Fläche und schon ist das Banner fertig.
Tipp: Wenn deine Schrift der Form des Banners folgt, schaut sie besonders gut aus.