Aquarell Basics – Die Anleitung für Anfänger

Die Aquarellmalerei ist eine großartige Technik. Sie fasziniert mit leuchtenden Farben und aufregenden Effekten. Gerade auch für Malanfänger ist Aquarell bestens geeignet, da bereits mit wenigen Vorkenntnissen und einfachen Designs aufregende Werke entstehen können. Damit auch du über das notwendige Know How verfügst, geben wir dir einen Überblick über die besonderen Eigenschaften, Materialien und Techniken der Aquarellmalerei. So kannst auch du bald dein erstes Bild mit Aquarellfarbe malen.

Was ist Aquarellfarbe?

Echte Aquarellfarbe ist keinesfalls vergleichbar mit den Farbmalkästen aus der Grundschulzeit. Sie besteht aus hochwertigen Pigmenten, die zu feinsten Pulver zerrieben werden und einem Bindemittel. In keiner anderen Farbe sind die Pigmente so hoch und rein konzentriert. Das verleiht Aquarellfarben ihre außergewöhnliche Leuchtkraft.

Das musst du wissen, bevor du loslegst:

In der Aquarellmalerei verwendet man in der Regel kein Weiß. Grund dafür ist, dass die Aquarellfarbe ein transparentes Medium ist. Das heißt, dass unter der eigentlichen Farbe das Weiß des Papieres durchscheint. Helle Farben werden so nicht etwa durch das Hinzufügen von weißer Farbe erzeugt, sondern die Aquarellfarbe wird mit Wasser stark verdünnt und dünn aufgetragen. Das Papier lässt die Farbe dann hell aussehen. Außerdem verleiht das dem Bild zusätzliche Leuchtkraft.

Soll eine Stelle am Ende weiß sein, erreichst du das ganz einfach, indem du dort überhaupt keine Farbe aufträgst. Deswegen muss bereits zu Beginn festgelegt werden, welche Stellen später hell bleiben sollen, da dunkle Stellen im Nachhinein nur schwer wieder aufgehellt werden können. Mit ein bisschen Planung vor dem eigentlichen Malen, lässt sich diese kleine Schwierigkeit aber leicht umgehen.

Läuft mal doch nicht alles ganz nach Plan, dann gibt es einen kleinen Trick, mit dem du das Problem umgehen kannst. Da es sich bei Aquarellfarbe um ein wasserlösliches Medium handelt, kann auch getrocknete Farbe mit Wasser erneut angelöst und verändert werden. Gibt man auf eine Stelle Wasser, so kann man die Farbe mit einem sauberen Tuch abnehmen. So lassen sich kleine Fehler leicht korrigieren und dunkle Stellen nachträglich aufhellen.

Brush Lettering Spruch: In der Ruhe liegt die Kraft
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Die richtigen Materialien

Für das Gelingen deiner Bilder sind die richtigen Materialen besonders entscheidend. Gerade für Anfänger kann das schier unendlich große Sortiment an verschiedensten Farben, Pinseln und Papieren überfordern. Doch eigentlich brauch man nur wenige Materialien, um loslegen zu können.

Farben

Das wohl wichtigste sind die Aquarellfarben. Erhältlich sind sie getrocknet in kleinen Näpfchen. Mit etwas Wasser lassen sie sich wieder anlösen und sind bereit für den Einsatz. Außerdem gibt es die Farben noch in Tuben. Diese kannst du direkt verwenden und mit etwas Wasser verdünnen oder sie selber in einen Farbkasten füllen und trocknen lassen. Dann kannst du sie genauso wie die schon fertigen Näpfchen verwenden. Ob du lieber deine Farben als Näpfchen oder Tuben kaufst, ist ganz dir überlassen. Beide Varianten sind für Anfänger gut geeignet.

Und welche Farben braucht man genau? Es gibt eine Vielzahl an unterschiedlichsten Farbtönen. Theoretisch kann man sich bereits aus den drei Grundfarben Blau Gelb und Rot die meisten Farben selber mischen. Es kann allerdings manchmal mühsam werden, jede Farbe einzeln immer wieder aufs Neue anzumischen. Deswegen ist es ratsam, sich ein paar Farben mehr, als die drei zuzulegen. Zu viele sollten es jedoch nicht nur deines Geldbeutel wegen werden, sondern auch da du durch eine limitierte Farbpalette deine Farben besser kennenlernst und auch das selber Mischen lernst. Viele Hersteller bieten kleine Sets aus 12 Farben an, auf die du als Anfänger bedenkenlos zurückgreifen kannst.

Pinsel

Wie bereits erwähnt, ist Aquarell ein wässriges Medium. Deswegen sollte dein Pinsel sehr viel Wasser aufnehmen können, damit du nicht nach jedem Stich neue Farbe aufnehmen musst. Außerdem sollte er die Farbe gleichmäßig abgeben, sonst können unschöne Streifen entstehen.

Gerade auch bei den Pinseln ist man als Anfänger bei der riesigen Auswahl schnell überfordert. Von runden Pinseln, über Verwaschpinsel, bis hin zu Linierpinseln ist alles dabei. Und all die unterschiedlichen Formen und Größen haben auch durchaus ihre Berechtigung, aber einen Anfänger machen sie es nicht leicht. Welcher Pinsel genau zu dir passt, ist sehr abhängig davon, wie dein Malstil ist und welche Techniken du bevorzugst. Weiter unten stellen wir dir die häufigsten Maltechniken vor und erklären dir auch, welche Pinsel du dafür brauchst. Allgemein kann man aber sagen, dass sich für größere Farbverläufe und einen freieren Stil eher größere und weichere Pinsel empfehlen. Möchtest du lieber sehr detailreiche Bilder anfertigen, so solltest du eher auf kleinere und härtere Pinsel zurückgreifen, die dir mehr Kontrolle ermöglichen.

Papier

Zu guter Letzt braucht du noch ein geeignetes Aquarellpapier. Dabei solltest du darauf achten, dass es möglichst dick ist, da sich dein Papier sonst wegen dem vielen Wasser wellt. Am besten nimmst du ein Papier, dass eine Stärke von mindestens 300 g/m^2 hat

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Die wichtigsten Aquarelltechniken

Die bekanntesten Aquarelltechniken sind das sogenannte Lasieren (nass in trocken) und Lavieren (nass in nass). Aber auch das Granulieren kann coole Effekte erzeugen, bedarf aber etwas mehr Übung, als die anderen Techniken. Mit ein bisschen Rumprobieren kannst du sie aber auch als Anfänger gut meistern.

Lasieren

Die einfachste Technik ist das Lasieren. Dabei wird nasse Farbe auf ein trockenes Papier aufgetragen. Die Farbe wird dabei mit so viel Wasser verdünnt, dass durch die einzelnen Schichten die darunterliegenden durchscheinen. Neue Farbe wird bei der Technik immer erst aufgetragen, nachdem die vorige vollständig getrocknet ist. Dadurch vermischen sich die einzelnen Schichten nicht und es ergibt sich mehr Kontrolle über die Farbe, als bei Nass in Nass Techniken.

Anwendung: z.B. Schatten, Blüten, Details
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Lavieren

Beim Lavieren ist es wichtig, ein Stück Kontrolle abzugeben und dem Zufall freien Lauf zu lassen. So können die interessantesten Effekte entstehen. Zunächst wird dafür das Papier mit einem großen Flachpinsel oder Verwaschpinsel angefeuchtet. Dann wird mit Wasser verdünnte Farbe aufgetragen. Das nasse Papier lässt die Farbe dann verschwimmen und ineinanderlaufen, sodass gleichmäßige Farbverläufe entstehen. Solang das Papier noch feucht ist, kann immer wieder neue Farbe aufgetragen und intensiviert werden.

Anwendung: z.B. Himmel, Sonnenuntergänge, unscharfe Hintergründe in Stillleben

Granulieren

Ähnlich wie das Lasieren, ist das Granulieren eine Technik auf trockenem Papier. Der Pinsel sollte dabei allerding nicht in Farbe getränkt, sondern möglichst trocken sein. Am besten eignen sich für die Technik runde, etwas härtere Pinsel. Zunächst nimmt man etwas Farbe auf und streicht den Pinsel an einem Taschentuch ab. Dann fährt man ganz sanft und mit möglichst wenig Druck über das Papier. Der Pinsel sollte dabei möglichst flach gehalten werden. Dadurch gelangt nur Farbe an die höchsten Stellen des Papieres und es entsteht eine interessante Textur. Am besten gelingt dir die Technik, wenn du ein sehr raues Papier verwendest. Dann kommt die Struktur am stärksten zum Vorschein.

Anwendung: z.B. Reflexionen im Wasser, steinige Berghänge
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